Gegenstands-Variablen

Gegenstands-Variablen ermöglichen den vollständigen Zugriff auf die Daten der Gegenstände, siehe auch das Hauptkapitel zu Gegenstandsbezeichner. Gegenstands-Variablen sind dann von Interesse, wenn die Verwaltung von Gegenständen über den üblichen Rahmen (Endbestands-Gegenstandsliste, Erzeugung von Afa-Buchungssätzen) hinausgeht, beispielsweise für eine individuelle Darstellung von Kreditoren und Debitoren oder auch für beliebige weitere Auswertungen im Rahmen von Gegenständen, z.B. eine Inventurliste für ein Lager.

Gegenstands-Variablen werden mit geschweiften Klammern und nicht mit eckigen Klammern wie die Konten-Variablen versehen. Zeilen mit Gegenstands-Variablen werden als Gegenstands-Wiederholungszeilen bezeichnet und werden im Editor in hellblauer Farbe dargestellt.

Gegenstände können innerhalb von Konten als "Unterkonten" betrachtet werden. Somit ist es naheliegend, dass viele Variablen-Namen, die Sie schon von den Konten-Variablen her kennen, direkt auch für Gegenstände anwendbar sind, außerdem auch die Zusätze +-, S oder H.

Variablen mit Geldbetrag analog Konten-Variablen:

{AB}

Anfangsbestand

{Saldo}
Saldo bzw. Endbestand

{Sollzug}
Soll-Zugang

{Habenzug}
Haben-Zugang

{Solldiff}
Soll-Zugang minus Haben-Zugang

{Habendiff}
Haben-Zugang minus Soll-Zugang

{Sollsal}

Saldo, falls im Soll

{Habensal}
Saldo, falls im Haben

{SollAB}
Anfangsbestand, falls im Soll

{HabenAB}
Anfangsbestand, falls im Haben

Textvariablen:

{GegBez}
{Bezeich}

Gegenstandsbezeichner

{GegBoe}
Gegenstandsbezeichner ohne erstes Zeichen (d.h. ab dem zweiten Zeichen)

{GegErkl}
Gegenstands-Erklärungstext aus Gegenstandsdatei

{Text}
Gegenstands-Erklärungstext aus Gegenstandsdatei falls vorhanden, sonst Gegenstandsbezeichner

{FDatum}
Datum der Erst-Einbuchung des Gegenstands (früheste Buchung)

{A}
Afa-Methode als Buchstabe

{Afamethode}
Afa-Methode als Erklärungstext, z.B. "linear"

{Afadetails}
Afa-Daten als Textzeile analog Titelzeile des Dialogs Hilfe - Afa-Zeiträume

Wird {Text} verwendet, ohne dass ein Gegenstands-Erklärungstext in der Gegenstandsdatei definiert wurde, so wird stattdessen der Gegenstandsbezeichner ausgegeben.

{Konto}
{TKonto}

ist wie [Konto] bzw. [TKonto], nur dass quasi das Unterkonto für nur einen Gegenstand ausgegeben wird, z. B. zur Simulation von Personenkonten.

Spezielle Gegenstands-Variablen als Zahlenwert:

{AfaJ}

Abschreibungsdauer in Jahren, bei der Einbuchung mit @ eingegeben

{EinbuchV}
Einbuchungsbetrag (virtuell)

{EinbuchR}
Einbuchungsbetrag (real)

Konten-Variablen bzgl. Gegenstände analog Gegenstands-Variablen:

Die meisten Gegenstands-Variablen wie {Saldo} haben auch ihr Gegenstück als Konto-Variable [Saldo]. Die folgenden Variablen geben reine Gegenstands-Daten aus und existieren aber trotzdem auch als Konten-Variablen:

[EinbuchR]
[EinbuchV]

Summe aller realen bzw. virtuellen Einbuchungsbeträge der Gegenstände eines Kontos

Gegenstands-Variablen bzgl. Mengen haben derzeit noch kein Gegenstück als Konto-Variable. Wenn dies von einem Nutzer benötigt wird, werden wir diese Funktionalität einbauen.

Variablen bzgl. Stückzahl bzw. Menge:

Es gelten dieselben Variablennamen wie bei "Variablen mit Geldbetrag", jedoch wird dem Namen ein M für Menge vorangestellt, also {mAB}, {mSaldo}, {mSollZug} usw. Mengen werden immer mit drei Stellen hinter dem Komma, Geldbeträge mit zwei Stellen hinter dem Komma ausgegeben.

Speziell bei Gegenständen dürfen die Variablen bzgl. Zugang auch verkürzt werden:

{SZug} statt {SollZug}
{HZug} statt {HabenZug}
{mSZug} statt {mSollZug}
{mHZug} statt {mHabenZug}.

Gegenstands-Variablen bzgl. Durchschnitte

Im Unterschied zu Konten und Positionen können bei Gegenständen über das Buchungsjahr hinweg Durchschnittswerte ermittelt werden. So verbleibt ein Gegenstand von den 365 Tagen des Buchungsjahres oft nur zeitweise im Bestandskonto bzw. die Stückzahl wird während des Buchungsjahres reduziert oder erhöht. Für die Lagerhaltung kann es von Interesse sein, wieviel Gegenstände eines bestimmten Artikels sich im Durchschnitt im Lager befinden; der Bauer möchte wissen, wieviele Kühe im Buchungsjahr im Durchschnitt im Stall standen und wie die durchschnittliche Höhe des Anlagevermögens hierbei war.

{DWert} gibt den Durchschnittswert eines bestimmten Gegenstandes an.
{DMenge} gibt die durchschnittliche Stückzahl des Gegenstandes an.

Diese Variablen beziehen sich auf die gesamte Anzahl der Gegenstände, nicht auf den Durchschnitts-Buchwert pro Stück. Dieser ergibt sich aus {DWert/DMenge}. TEXTBUCH kalkuliert den Durchschnittswert tagesgenau. Verbleibt ein Gegenstand einen Tag im Bestandskonto, so wird er mit einem 365-tel gezählt. Ein Gegenstand, der am selben Tag ein- und ausgebucht wird, wird nicht erfasst. Ob der letzte oder der erste Gegenstand ausgebucht wird, ist statistisch nicht relevant. Die durchschnittliche Verweildauer eines Gegenstandes lässt sich nicht ermitteln, weil die Berechnungen hierfür über das Buchungsjahr hinaus gehen würden und die Frage "last in first out" usw. von Relevanz wäre.

Es gibt darüberhinaus noch Variablen mit Durchschnittswerten, die sich allein auf die Soll- oder Habenseite beziehen:

{SollD} {HabenD} gibt den Durchschnittswert eines bestimmten Gegenstandes auf der Soll- bzw. Habenseite an.
{MSollD} {MHabenD} gibt die durchschnittliche Stückzahl des Gegenstandes auf der Soll- bzw. Habenseite an.

Seit Einführung von {DWert} und {DMenge} in Textbuch 4.31 werden diese Variablen in den meisten Fällen nicht mehr benötigt. Wie diese funktionieren, muss etwas ausgeholt werden und erklärt auch die interne Funktionsweise von {DWert} und {DMenge}: Bei einem Gegenstand des Anlage- oder Umlaufvermögens ist die Soll-Seite die Hinzufügeseite und die Haben-Seite die Wegnehmeseite. Wird am 1. April ein Gegenstand hineingebucht (100 EUR auf der Soll-Seite), führt {SollD} zu 75 EUR, weil die Einbuchung isoliert auf der Sollseite betrachtet ein 3/4 Jahr bis Jahresende gültig ist, auch wenn der Gegenstand bald schon wieder ausgebucht wird. Wird der Gegenstand am 1. Oktober wieder ausgebucht (Habenseite), so rechnet Textbuch wie schon bei der Sollseite auch bei der Habenseite isoliert den Zeitraum von der Buchung bis zum Jahresende - ein viertel Jahr, also beträgt {HabenD} 25 EUR. Ein viertel Jahr ist der Gegenstand also nicht mehr vorhanden. Um zum Durchschnittswert zu gelangen, muss {SollD - HabenD} gerechnet werden: 75 minus 25 = 50 EUR. Befindet sich das zugehörige Konto des Gegenstandes auf der anderen Seite der Bilanz, dann ist die Haben-Seite die Hinzufügeseite und die Soll-Seite die Wegnehmeseite. Der Durchschnittswert ist dann {HabenD - SollD}. So geht Textbuch auch bei der Verwendung von {DWert} vor, was für den Benutzer eine Vereinfachung darstellt, denn ein Skript unter Verwendung von {DWert} funktioniert, egal ob sich das Konto des Gegenstandes sich auf der linken oder der rechten Seite der Bilanz befindet.

Ein Beispiel der Verwendung von {DWert} findet sich im Kapitel Verwaltung von Gegenständen beim Stichwort Zinsen (Unterkapitel Spezialfälle).