Spezialfälle mit Gegenstandsbezeichner buchen

Es kann unter Umständen Sinn machen, einen Gegenstand mit der Stückzahl null zu buchen: (Zinserträge Konto 4)

03.05.18 [Re02.124] Gutachten für Meier O:3 500,00 03.07.18 [0 Re02.124] Verzugszins Meier O:4 15,00

Es handelt sich dann immer noch um 1,0 Rechnungen, der offene Rechnungsbetrag des Gegenstandes "Re00.124" wurde aber von 500 EUR auf 515 EUR erhöht.

Des weiteren kann es vorkommen, dass im Buchungssatz beide Konten Listenkonten sind: Der Laserdrucker wird per Rechnung gezahlt und diese noch nicht sofort gezahlt, sondern im Konto


L 3500 Sonstige Verbindlichkeiten (zu bezahlende Rech.) (passiv) (Liste)

zwischengelagert. Es kann dann erforderlich sein, für jedes Konto einen eigenen Gegenstandsbezeichner zu verwenden. Hierfür wird einfach ein Doppelpunkt verwendet:


01.03.18 [Laserdr1:Lief00.048] Neukauf Laserdrucker A:L 2320,00

Im Konto A wird der Gegenstand "Laserdr1" gebucht, im Konto L dagegen "Lief00.048".

Hinweis: Gegenstandsbezeichner dürfen auch Leerzeichen enthalten.

Seit TEXTBUCH 3.01 können Sie einen Betrag aus einem Listenkonto heraus- oder hineinbuchen, ohne dass Sie einen Gegenstand angeben müssen:


(sonstige Erträge Konto 9)

01.03.18 Ausbuchung Bodensatz Konto offene Rechnungen [Korr!] 9:O 0,01

Hier wird ein Cent aus dem Konto "offene Rechnungen" herausgebucht, ohne dass dieser Cent einem Gegenstand zugeordnet ist. Entscheidend ist hierbei der "virtuelle" Gegenstand Korr!. Ein Gegenstand mit der exakten Bezeichnung "Korr!" wird von TEXTBUCH ignoriert.

Verwaltung von Krediten

Gegenstände können dazu genutzt werden, Kredite zu verwalten. Hierbei ist der "Gegenstand" ein Kredit mit einem bestimmten Gegenstandsnamen, der stufenweise auf- und abgebaut werden kann. Als Menge wird hierbei entweder der EUR-Betrag wiederholt oder aber die Mengeneinheit "1,000" entspricht z. B. 1000 EUR (ohne Erfassung der Cent-Beträge). Für jeden Gegenstand muss dieser Umrechnungsfaktor gleich bleiben. Im Unterschied zu Konten ist Textbuch in der Lage, für Gegenstände tagesgenau Jahresdurchschnittswerte zu bilden, im Sinne von: Im Buchungsjahr gab es durchschnittlich X Stück des Gegenstands XYZ. Denn mit Skripten lassen sich mit Hilfe der Gegenstands-Variable {DWert} die Durchschnittswerte abrufen. Wenn Sie den durchschschnittlichen Wert wissen, müssen Sie diese nur noch mit dem Zinssatz geteilt durch 100 multiplizieren und Sie erhalten so den zu zahlenden bzw. einzufordernden Jahreszins.

Sie können sich sogar automatisch Buchungssätze zur Buchung der Zinsen generieren lassen. Ein konkretes Beispiel: Die Firma leiht beispielsweise dem Gesellschafter Meier Geld, und dieser muss dafür einen Zins an die Firma bezahlen (damit es nicht als eine verdeckte Gewinnausschüttung gilt). Das Konto K ist das Kredit-Bestandskonto von Meier, das Konto G ist das Girokonto der Bank, M das Gesellschafterkonto von Meier. Es wird ein Zins von 2% angesetzt. Zinserträge werden in Konto 4 gebucht.


01.03.15 Privatkredit Nr. 1 an Meier [2,0 Meier1] K:G 2.000,00 30.06.15 Teilrückzahlung Privatkredit 1 Meier [1,5 Meier1] G:K 1.500,00 31.08.15 Rest-Rückzahlung Privatkredit 1 Meier [0,5 Meier1] G:K 500,00

Da sich in diesem Beispiel Herr Meier 1.500 EUR über 4 Monate und 500 EUR 6 Monate geliehen hat, wird die Gegenstandsvariable {DWert} 1.500/12*4 + 500/12*6 = ca. 750 EUR ausweisen und {DMENGE} 0,750. Diese über das Jahr betrachtete durchschnittlich aufgenommene Kredithöhe kann dann einfach durch 100 geteilt und mit dem Zins malgenommen werden, um zum Zins zu gelangen: 750 / 100 * 2,0 = 15,00 EUR.

Da Textbuch tagesgenau abrechnet und die Monate unterschiedlich lang sind, wird der tatsächliche Wert geringfügig von diesem Rechenbeispiel abweichen.

Das Auswertungsskript, das die Buchungssätze automatisch generiert sieht dann wie folgt aus:


***Datei Zinsen.txt //K = Kreditkonto, M = Gesellschafterkonto ***Konto K ***Formel1 = (DWert)/100*2,0 //von Meier zu bezahlende Zinsen 31.12.[JR] Zinsen für Privatkredit {Bezeich} {Saldo} M:4 {Formel1}

Die erzeugten Zeilen können Sie dann entweder von Hand in Ihre Buchungsdatei kopieren, wenn Sie die Auswertung nur einmal am Jahresende durchführen wollen. Oder Sie fügen die Buchungsdatei Zinsen.txt in die Liste der einzulesenden Buchungssätze (Einstellungen - Programm), doch dann werden die Zahlen erst mit einem zweiten Verarbeitungsgang aktualisiert. Wenn Sie unter dem Jahr kontinuierlich die Auswertungen durchführen wollen, dann ist es die sauberere Methode, die neu erzeugten Buchungssätze automatisch im Skript einlesen zu lassen, um dann weitere Auswertungen per Skript zu programmieren. Mehr hierzu unter Skripte - Buchungssätze per Skript einlesen (seit Textbuch 4.50). Sie sparen sich dann den zweiten Verarbeitungsgang.

Personenkonten

Mit Hilfe von Gegenständen lassen sich nicht nur offene Rechnungen verwalten, sondern diese Verwaltung lässt sich auch im Sinne von Personenkonten umsetzen: Ein Gegenstand ist dann nicht die offene Rechnung "Meier_Re_204", die mit Hilfe von Gegenständen in das Konto Offene Rechnungen ein- und wieder ausgebucht wird. Stattdessen können auch Kunden als "Gegenstände" verwaltet werden:


//P = Kunden-Personenkonto, G = Girokonto, 3 = Erlöskonto

01.03.19 Auftrag Meier Re 19.205 [Meier] P:3 2.000,00 15.03.19 Zusatzrechnung Meier Re 19.216 [Meier] P:3 500,00 01.04.19 Z.eingang Meier Re 19.205 [Meier] G:P 1.800,00 01.04.19 Z.eingang Anzahlung Re 19.216 [0 Meier] G:P 100,00 03.05.19 Auftrag Huber Re 19.217 [Huber] G:P 3.000,00

Im Skript können Sie dann einfach eine Liste der Konten bezogen nur auf jeweils eine Person erstellen:


***Konto P {Konto}

Es wird dann für jeden Gegenstand eine Kontoausgabe wie bei [Konto] erzeugt, die jeweils nur die Buchungen des Gegenstands enthalten. Sie können auch die Menge "Personenkonten" definieren und mit einem Befehl für alle Personenkonten Konten für alle Personen (Gegenstände) ausgeben:


***alle Personenkonten {Konto}