zum Hauptkapitel Einführung in die doppelte Buchführung

Bilanz, GuV

Die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) ist eine übersichtliche Darstellung der Endbestände der Erfolgskonten. Die Endbestände aller Aufwandskonten werden aufsummiert (Aufwand) und die Endbestände aller Ertragskonten (Ertrag). Dann wird die Differenz aus Aufwand und Ertrag gebildet: der Jahresgewinn bzw. Jahresverlust.

In einer Bilanz werden die Endbestände aller Bestandskonten zu einem bestimmten Stichtag (häufig 31.12.) übersichtlich dargestellt. Die Bilanz des Vorjahres entspricht im Prinzip den Anfangsbeständen der Bestandskonten des Folgejahres.

 
     AKTIVA        |      PASSIVA
-------------------+---------------------
                   |
  Anlagevermögen   |   Eigenkapital
                   |
  Umlaufvermögen   |   Fremdkapital
                   |

(Definitionen zum Teil aus Vahlens Wirtschaftslexikon)

Dem Anlagevermögen werden alle Gegenstände zugeordnet, die dazu bestimmt sind, dem Geschäftsbetrieb der Unternehmung zu dienen.

Zum Umlaufvermögen gehören die Vermögensgegenstände, die eine relativ kurzfristige Bindungsdauer aufweisen und die wegen ihrer Zweckbestimmung und der nur vorübergehenden Nutzung wegen nicht dem Anlagevermögen zuzurechnen sind.

Eigenkapital ist das dem Unternehmen von seinen Eigentümern im Gegensatz zum Fremdkapital ohne zeitliche Begrenzung und ohne feste Verzinsung zur Verfügung gestellte Kapital. Bei Gründung einer GmbH entspricht es dem "gezeichneten Kapital".

Fremdkapital ist die Bezeichnung für die Schulden des Betriebs. Der Betrieb kann sich bei Banken, aber auch bei Gesellschaftern oder Dritten verschulden. Fremdkapital ist zu verzinsen, ein dauerhaftes Darlehen eines Gesellschafters, das nicht als Eigenkapital deklariert ist, ist daher problematisch.

Die Bestandskonten können nach der Gliederung in der Bilanz wie folgt eingeteilt werden: (Kontenmengen)

    BESTANDSKONTEN
        UMLAUFVERBINDKONTEN
            UMLAUFKONTEN
            VERBINDKONTEN  (= Fremdkapitalkonten)
        ANLAGEKONTEN
        EIGENKAPITALKONTEN

Es gibt Konten, bei denen erst der Abschluß des Kontos entscheidet, ob es ein Konto des Fremdkapitals (= Verbindlichkeiten) oder ein Konto des Umlaufvermögens ist. Zum Beispiel ein Bankkonto. Hat die Firma ein Guthaben bei der Bank, gehört das Bankkonto ins Umlaufvermögen; hat sich die Firma Geld geliehen, gehört es ins Fremdkapital (Verbindlichkeiten). Im Fall des Guthabens ist das Bankkonto im Soll (links) und in der Bilanz steht es im Aktiva (auch links). Ist die Firma verschuldet, dann ist das Konto im Haben (rechts), in der Bilanz steht es dann im Passiva (auch rechts). Der Endbestand des Kontos steht buchungstechnisch bedingt jedoch immer auf der "verkehrten Seite".

Auf dem Kontoauszug, den Sie von der Bank erhalten, verwendet die Bank S (Soll) für die Buchungen, die bei Ihrer Buchhaltung im Haben stehen und umgekehrt. Das liegt einfach daran, daß der Kontoauszug der Bank aus der Perspektive der Bank geschrieben ist: Wenn Sie der Bank Geld schulden, hat Ihnen die Bank Geld geliehen und umgekehrt.

Beim Jahresabschluß wird der aus der GuV ermittelte Jahresgewinn bzw. Jahresverlust mit einem eigenen Buchungssatz (den Textbuch automatisch durchführt) in die Bilanz hineingebucht. Ein Gewinn wird dann zum Eigenkapital geschlagen, ein Verlust frißt das Eigenkapital auf. Ein Verlust steht in der Bilanz entweder auf der Aktiva (dem Eigenkapital abgewandten) -Seite oder direkt unter dem Eigenkapital, aber mit einem Minuszeichen versehen - um zu zeigen, wie der Verlust das Eigenkapital "auffrißt".